Samstag, 7. Juni 2014

Warum Kinder unser Leben eben doch verändern...

Wir dachten immer, wir würden zu den coolen Eltern gehören. Das Kind auch mal abgeben und Spaß haben oder es einfach auch mal mitnehmen... Wir würden dennoch reisen und Party machen und Paar sein... In einer Woche wird Leni 9 Monate und wir haben nichts davon getan -zumindest nicht sehr erfolgreich.

Anfangs litt sie unter 3-Monats-Koliken und wir waren froh, wenn wir mit dem schreienden Bündel nicht das Haus verlassen mussten. Dann fiel uns auf, dass sie sämtliche Reize aufsog wie ein Schwamm und auch entsprechend schlecht schläft, also versuchten wir viele Menschen, Krach und ähnliches nur in kleinen Dosen auf sie einströmen zu lassen. Das hat auch gut funktioniert, mittlerweile ist sie ein sehr ausgeglichenes, fröhliches, kleines Mädchen. Liebt Musik, andere Kinder und Tiere. So dass wir tagsüber schon deutlich mehr unternehmen können.

Schlaf ist leider immer noch Mangelware. Für sie und für mich! Tagsüber sind es 2-3 Schläfchen von 30 Minuten, wenn sie einen guten Tag hat. Nachts... Naja! Hier ist wohl das Hauptproblem, dass sie es weiterhin nur schafft, an Mamis Mops im Elternbett einzuschlafen. Wahlweise auch mal schaukelnd auf dem Arm, aber sie hat wohl einen eingebauten Sensor, der sofort spürt, wenn wir sie in ihr Bett legen, dann ist sofort Alarm. Eine zeitlang klappte es ganz gut, dass sie zumindest in ihrem Bett schlief bis sie zum ersten Mal wieder wach wurde, aber auch daran ist momentan nicht zu denken.
Wie alle Eltern sagen wir dann "Okay, sie zahnt wohl oder hat einen Schub..." Die Ausreden für alles :D

Zu meinem 30. wollte ich das erste Mal wieder trinken... Nur leider ist an Abstillen nicht zu denken, dann würde Leni Schlaf und Flüssigkeit fehlen. Sie trinkt nämlich leider nicht aus der Flasche und bei Becherchen geht der Großteil noch daneben.

Unsere liebevoll ausgesuchten Möbel sind auch ganz und gar nicht für Kinder geeignet und diese Schutzecken sind ja wohl auch ein Witz. Der Couchtisch mit der fiesen eckigen Glasplatte muss wohl weichen und für die Füße des Esstischs müssen wir uns echt etwas einfallen lassen...

Ach und das liebe Geld... Alles, was ich früher in Klamotten für mich investiert habe, fließt jetzt ins Kind. Zum einen gibt es so unglaublich schöne Sachen und zum anderen weigere ich mich für DIESEN Körper Klamotten zu kaufen. Denn auch der hat sich verändert, auch wenn andere das angeblich nicht sehen -ich seh's! Das ist der Vorteil daran, dass Leni noch gestillt wird -vielleicht tut sich dann auch noch ein bissl was bei mir! :D

Pärchenkram und soziale Kontakte können wir uns auch in die Haare schmieren, oder viel mehr ich! Kind, Studium, Haushalt -damit bin ich mehr als ausgelastet! Und wenn eure Freunde auch Kinder haben, sieht man sich nicht etwa öfter... Nein, die Terminfindung wird noch schwieriger. Schlafenszeiten kollidieren meist oder die Krabbelgruppen oder ein Kind ist plötzlich krank. Irgendwas ist immer!

Aber noch etwas verändert sich und das macht alles wieder wett. Ihr werdet für nichts und niemanden auf der Welt, so viel Liebe empfinden wie für diesen kleinen Menschen. So viel Liebe, dass es manchmal schon fast weh tut. Anfangs hab ich sie oft angesehen und musste weinen vor lauter unfassbarem Glück. Wenn sie mich jetzt morgens anlächelt oder "Mama" sagt, ist alles vergessen.
Und ihr werdet auch euren Partner ein kleinwenig mehr lieben, da er dieses kleine Wesen mit euch geschaffen hat und weil der Anblick so bezaubernd ist, wenn er das Babylein stundenlang im Fliegergriff durch's Haus trägt, es zaghaft und übervorsichtig anzieht oder zum 100sten Mal die Gute-Nacht-Geschichte vorliest.


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